Fertigstellung der ERP-Siedlung am Drosselweg
Innerhalb kürzester Zeit steigt die Einwohnerzahl Bad Oldesloes 1945/46 von rund 9.000 auf über 15.000 Menchen. Hauptgrund ist der anhaltende Flüchtlingsstrom aus dem Osten. Gleichzeitig sind durch Bombenabwürfe rund ein Viertel der Häuser zerstört worden. Rechnerisch stehen dadurch unmittelbar nach dem Krieg lediglich knapp vier Quadratmeter Wohnfläche je Einwohner zur Verfügung.
Mit dem Bau von 60 Kleinstwohnungen im Meddelskamp wird noch 1945 mit der Schaffung des dringend benötigten Wohnraums begonnen. Verwendet werden Trümmersteine aus Hamburg und Holz aus dem Kneeden. Da Dachziegel nicht verfügbar sind, deckt man die Häuser mit Reet ein, was dem Ensemble den Namen „Strohdachsiedlung“ einbringt.
Das erste wirkliche Großbauprojekt wird schließlich 1951 mit der ERP-Siedlung Drosselweg fertiggestellt (ERP = European Recovery Program). Den Rahmen bildet das schleswig-holsteinische Sonderprogramm „10.000 Flüchtlingswohnungen“. Insgesamt 96 Wohnungen werden am Drosselweg innerhalb kürzester Zeit nach streng standardisierten Bautypen errichtet.
In den 1950er Jahren nimmt die Bautätigkeit in Bad Oldesloe zunehmend Fahrt auf. Rund um die Königsberger Straße entstehen so auch im Nordosten der Stadt bald zahlreiche neue Wohnungen, um die vielen Flüchtlinge dauerhaft aufzunehmen. ma
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