Gründung des Oldesloer Wochenblatts
Der 6. April 1839 erscheint in Oldesloe erstmals das „Oldesloer Königlich Privilegirte Wochenblatt für Stadt und Land“. Die Auflage der achtseitigen Zeitung ist mit lediglich 50 Exemplaren zunächst bescheiden.
Herausgeber ist der Buchdrucker Julius Schüthe, der am 28. November 1814 als Sohn des Oldesloer Postmeisters Peter Schythe das Licht der Welt erblickt hat. Der Vater ist 1806 mit dem Kopenhagener Husarenregiment nach Holstein gekommen und ab 1820 dänischer Kanzleirat sowie Mitglied der hiesigen Bürgerschaft. Schüthes Mutter ist die gebürtige Oldesloerin Dorothea Frederike Pöhls.
Ab 1830 lässt sich Julius Schüthe zum Buchdrucker ausbilden und geht anschließend zunächst auf Wanderschaft. 1838 kehrt er nach Oldesloe zurück und eröffnet im Januar des Folgejahres eine Buchdruckerei, in der kurz darauf auch das erste „Oldesloer Wochenblatt“ erscheint.
In der Folge wird der Name der Zeitung in „Der Landbote“ und 1899 erneut in „Oldesloer Landbote“ geändert. Ab dieser Zeit erscheint das einstige Wochenblatt zudem täglich. 1951 erfolgt eine letztmalige Umbenennung in den bis heute geführten Titel „Stormarner Tageblatt“.
Die Zeitung befindet sich über insgesamt vier Generationen hinweg im Besitz der Buchdruckerfamilie Schüthe, bis sie 1993 vom Zeitungsverlag sh:z übernommen wird. Der letzte Herausgeber Herbert Schüthe stirbt 2020, mehr als 180 Jahre nach Erscheinen der Erstausgabe des „Landboten“. An die Familie Schüthe erinnert in Bad Oldesloe heute nur noch das ehemalige Wohnhaus in der Hamburger Straße, das treffenderweise den Namen „Haus Gutenberg“ trägt und mittlerweile ein medizinisches Versorgungszentrum beherbergt. ma
Verknüpfter Ort: Haus Gutenberg