Start des Badebetriebs
Die Gründung der Badeanstalt im Jahr 1813 geht maßgeblich auf den Oldesloer Apotheker und Salinen-Oberinspektor Friedrich August Lorentzen zurück. Dieser lässt auf dem Gelände der Saline erstmals einen strohgedeckten Pavillon mit sieben Badezellen errichten und vermarktet die Stadt gemeinsam mit dem Arzt Dr. Franz Daniel Hagelstein als gesundheitsförderndes Kurbad. Auslöser ist die Entdeckung einer schwefelhaltigen Quelle im Vorjahr.
In der Folgezeit wird die Badeanstalt stetig erweitert. Entsprechend gesellen sich bald ein zweiter Badepavillon, ein Gesellschaftshaus mit großem Konzertsaal und ein Logierhaus mit insgesamt 32 Gästezimmern zum ursprünglichen Gebäude. Seit 1825 stehen zudem am Salzteich zahlreiche Badekarren bereit, so dass fortan auch unter freiem Himmel gekurt werden kann.
Bis in die 1830er Jahre hinein entwickelt sich der Kurbetrieb in Oldesloe durchaus vielversprechend. So ist allein der dänische König Friedrich VI. viermal in Oldesloe zu Gast. Auch eine Spielbank, in der unter anderem Roulette und das Kartenspiel „Pharao“ angeboten wird, darf man mit königlicher Genehmigung errichten.
Allmählich jedoch ändert sich der Publikumsgeschmack. Angesagt sind nun nicht mehr die Sol-, Schwefel- und Moorbäder im Inland, sondern die aufstrebenden Seebäder an Nord- und Ostsee. Spätestens mit dem Tod Lorentzens im Jahr 1842 versinkt die Badeanstalt in einen langen Dornröschenschlaf, aus der sie erst zur Jahrhundertwende wieder kurzzeitig erwachen wird. ma
Verknüpfter Ort: Früherer Standort des Kurhauses