Bau des Gutshauses in Blumendorf
Ein Herrenhaus hat es in Blumendorf bereits vor dem 18. Jahrhundert gegeben, doch der heutige Baukörper geht auf Jakob Levin von Plessen zurück. Dieser erwirbt das adelige Gut 1735 und lässt dort ein neues standesgemäßes Haus errichten. Als Architekt wird der Eutiner Hofbaumeister Rudolph Matthias Dallin vermutet, die Umsetzung erfolgt aber wohl erst 1755 unter seinem Nachfolger Johann Christian Löwen.
Bereits 1761 wechselt das Gut Blumendorf erneut den Besitzer und gehört fortan der Familie von Luckner. Der neue Eigentümer Johann Nicolaus von Luckner (zu dessen Ehren in seiner Funktion als Oberbefehlshaber der französischen Rheinarmee die Marseillaise komponiert worden ist) lässt allerdings 1794 im Zuge der französischen Revolution in Paris auf der Guillotine sein Leben.
1827 geht das Gut an den Hamburger Kaufmann und Senator Martin Johann von Jenisch, der wenige Jahre später auch das benachbarte Gut Fresenburg erwirbt. Seine Nachkommen besitzen das Gut bis heute.
Anlässlich eines Großbrandes erhält das Herrenhaus 1906 seine jetzige neobarocke Form. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Blumendorf nacheinander durch das Kreiskrankenhaus, ein Internat und einen Möbelhändler genutzt. Mittlerweile wird es wieder von der Familie von Jenisch bewohnt. ma
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