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Ausbau der Saline

Bild vergrößern: Blick auf die Saline
Blick vom Kirchberg auf die Saline. Im Hintergrund sind auf dem Salinengelände unter anderem die Windmühlen, das Wasserrad und eines der Gradierwerke zu sehen. Lithographie von Wilhelm Heuer aus dem Jahr 1844.

Mit einem Salzgehalt von nur 2,5 Prozent ist die Oldesloer Sole bei weitem nicht stark genug, um sie mit althergebrachten Methoden wirtschaftlich auszubeuten. Im Jahr 1750 wird daher auf dem Gelände der Saline erstmals ein 465 Fuß (= ca. 130 Meter) langes Gradierwerk errichtet.

In einem Gradierwerk wird schwach salzhaltige Sole über Pumpen nach oben geleitet und rieselt anschließend über ein Geflecht von Reisigbündeln wieder zu Boden. Dabei verdunstet ein großer Teil des Wassers, so dass die Sole schließlich eine deutlich höhere Konzentration aufweist, was das anschließende Sieden erheblich weniger aufwändig macht.

Mit dem neuen Gradierwerk beginnt eine neue Epoche für die Saline, die in den kommenden Jahren deutlich ausgebaut wird. So werden zum Betrieb der Pumpen eigens ein 32 Fuß hohes Wasserrad in der Beste und ein Göpelwerk angelegt. In den 1770er Jahren kommen ein weiteres Rad in der Trave und zwei Windmühlen hinzu. Nach zahlreichen Erweiterungen betreibt die Saline Ende des 18. Jahrhunderts schließlich zwei Gradierwerke von insgesamt 3500 Fuß Länge und fünf große Salzpfannen, was sich in einer Salzausbeute von bis zu 18.000 Tonnen (entsprechend rund 2500 t) pro Jahr widerspiegelt.

Dennoch erwirtschaftet die Saline niemals verlässlich Gewinne und kostet viele der häufig wechselnden Eigentümer ihr Kapital. Mitte des 19. Jahrhunderts werden die Aktivitäten endgültig eingestellt, die Gradierwerke Anfang 1866 abgerissen. Im Heimatmuseum lassen sich heute noch das Modell eines Gradierwerks und eine der hölzernen Sole-Leitungen ansehen. ma

Verknüpfter Ort: Ehemaliges Gelände der Saline im heutigen Kurpark