Zerstörung der Saline
Glaubt man der um 1170 verfassten „Slawenchronik“ des holsteinischen Chronisten Helmold von Bosau, beginnt die Geschichte der industriellen Salzgewinnung in Oldesloe mit dem Grafen Adolf II. von Schauenburg und Holstein. Dieser habe in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erstmals eine Saline zu Oldesloe anlegen lassen.
Das sorgt nach Helmold bald für Unmut unter den Bürgern des nahen Lüneburg, die sich beim Welfenherzog Heinrich dem Löwen beschweren, dass das eigene Salzwerk unter der Oldesloer Saline zugrund gerichtet würde. Heinrich verlangt von Adolf daraufhin die Hälfte von dessen Oldesloer Unternehmung als Schadensersatz. Als der sich weigert, schafft Heinrich kurzerhand Fakten und lässt die konkurrierende Saline im Jahr 1151 zuschütten.
Helmolds Bericht wirkt bis ins 19. Jahrhundert nach. So wird aufgrund seiner Schilderung immer wieder vermutet, dass die Oldesloer Salzquellen denen von Lüneburg ebenbürtig sein müssten. Entsprechend große Anstrengungen werden in die – letztlich erfolglose – Ausbeutung gesteckt. ma
Verknüpfter Ort: Ehemaliges Gelände der Saline im heutigen Kurpark