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Oldesloer Witten

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Oldesloer Witten. Foto: Matthias Adrion

Als bedeutender Handelsplatz, verkehrsgünstig gelegen zwischen Lübeck und Hamburg, muss es Oldesloe im Mittelalter vergleichsweise gut gegangen sein. Immerhin war die Stadt wichtig genug, um in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ihr eigenes Münzgeld zu prägen.

Der ausgestellte Witten zeigt auf der Vorderseite das Bild des heiligen Petrus mit Nesselblatt und die Inschrift „Civitas Holsacie“, während die Rückseite die Inschrift „Moneta Oldeslo“ trägt.

Erstmals geprägt wurde der Witten etwa ab der Mitte des 14. Jahrhunderts in Lübeck. Ihren Namen erhielt die Silbermünze im Wert von vier Pfennigen aufgrund ihres weißen Aussehens, das durch Beizen erzielt wurde und wohl einen höheren Silbergehalt vortäuschen sollte.

Der Witten wurde schnell auch von den Städten Hamburg, Lüneburg, Wismar, Rostock und Stralsund übernommen. Gemeinsam schlossen sie sich unter der Führung Lübecks im „Wendischen Münzverein“ zusammen und einigten sich 1379 erstmals verbindlich auf den Silbergehalt und das Äußere des Witten. Auch einige holsteinische Städte, darunter Oldesloe, schlugen zeitweilig vergleichbare Münzen, auch wenn sie nicht an den Vertragsabschlüssen („Rezessen“) des Wendischen Münzvereins beteiligt waren. Über den Umfang der Münzprägung in Oldesloe ist nichts bekannt, sie scheint aber nur von kurzer Dauer gewesen zu sein.

Und was war ein Witten zur Zeit seiner Prägung nun wert? Gar nicht mal so wenig. Für etwa 12 Witten konnte man sich bereits ein Schaf kaufen. Eine Milchkuh schlug dagegen mit etwa 60 bis 70 Witten zu Buche, und für ein Pferd musste man wohl schon fast 400 Witten auf den Tisch legen. ma